Wie nachhaltige Finanzen in der Praxis gelingen können

Am 22. Januar 2024 fand die letzte inhaltliche Sitzung des AWV-Arbeitskreises 1.1 „Öffentliche Finanzen und Nachhaltigkeit“ im kleinen Plenarsaal der IHK Gießen-Friedberg statt.

Neben der Begrüßung und thematischen Einführung durch die Arbeitskreisleitung, Dr. Gabriele Wanitschek-Klein und Hans-Dieter Wieden, gab der Gastgeber, Dr. Matthias Leder (Hauptgeschäftsführer der IHK Gießen-Friedberg), den Teilnehmenden einen Einblick in die Projektaktivitäten  der IHK, u.a. am Beispiel von Nigeria.

Der inhaltliche Auftakt der Sitzung bestand in einem Impulsvortrag zur Strategie nachhaltiger Steuerung öffentlicher Finanzen. Hierzu stellten die Referenten Dr. Matthias Leder, Dr. Carola Vogt (CV-QM Consulting GmbH, Potsdam) und Dr. Gabriele Wanitschek-Klein in Best Practices und Handlungsempfehlungen zum Themenfeld vor. Der Ausgangspunkt für eine nachhaltige Finanzsteuerung sei die Strategie. Diese leite sich zunächst aus einer Umfeldanalyse ab, die zur Zielfindung unter Berücksichtigung aller aktuellen politischen, wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Rahmenbedingungen führe. Die Referenten plädierten für eine ergebnisorientierte Steuerung und die Bereitschaft zur Fehlerkultur, um alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit implementieren und den Transformationsprozess aktiv lenken und optimieren zu können.

Im Rahmen des zweiten Vortrags präsentierte Christian Eichenberger, Managing Partner bei Rent. Group Frankfurt am Main, dem Arbeitskreis das Thema „Sharing- and Circular-Economy als Paradigmen für Nachhaltigkeit in der Veranstaltungswirtschaft“  am Beispiel seines Unternehmenskonzepts. Der Referent erläuterte den Teilnehmenden, wie er Nachhaltigkeit ganz praktisch in seinem Geschäftsmodell umsetzt und die Kreislaufwirtschaft in seinen betriebsinternen Prozessen einbettet. Hierbei stehen stets die ökologische Wirkungsweise und maximale Ressourcenschonung im Fokus. Der Referent appellierte an die öffentliche Hand, verstärkt Modelle des Mietens und Teilens zu berücksichtigen und diese in bestehenden Netzwerken auch zu propagieren.

Der letzte Impulsvortrag war ebenfalls sehr praxisorientiert. Ahmed Demir vom Bundesrechnungshof stellte dem Teilnehmerkreis das Thema „Nachhaltigkeit als Gegenstand von Prüfungen“ anhand seiner Einrichtung vor. Neben der Erläuterung der Organisation und des Mandats des Bundesrechnungshofes beschrieb der Referent mit Hilfe von einigen Beispielen, wie der Bundesrechnungshof die Nachhaltigkeit im Rahmen der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes prüfe. Er erläuterte die Prüfungsansätze wie auch die Prozesse näher. Langfristige, tragfähige und nachhaltige Staatsfinanzen sicherten die Handlungsfähigkeit von Regierung und Parlamenten und ermöglichten eine faire Verteilung der Lasten zwischen den Generationen. Aus diesen Gründen sei es von enormer Bedeutung, Nachhaltigkeit bei der Prüfung in den Haushaltskreislauf zu integrieren.

Im Anschluss an die spannenden Vorträge nutzte der Arbeitskreis noch die Möglichkeit, sich zur geplanten Publikation auszutauschen und über weitere Arbeitsschritte zu informieren. Das nächste Arbeitskreistreffen, welches gezielt zur Besprechung und Bearbeitung der Publikation genutzt werden soll, wird am 22. April 2024 in der AWV-Geschäftsstelle in Eschborn stattfinden.

Die Arbeitskreisleitung bedankte sich bei den Referentinnen und Referenten für die interessanten Einblicke aus ihrer Berufspraxis und bei den Teilnehmenden für die lebhafte und offene Diskussion. Ein besonderer Dank für die Gastfreundschaft und gute Zusammenarbeit geht an Dr. Matthias Leder, der seit der Gründung des Arbeitskreises die AWV bei der Ausrichtung der Präsenzsitzungen unterstützt hat.

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