Pilotstudie zu Zukunftswünschen für die digitale Gremienarbeit veröffentlicht

Das Statistische Bundesamt befragte zwischen 2021 und 2022 etwa 1700 Mitglieder von Gremien wie Stadt- und Gemeinderäten, Vereinen und Hauptversammlungen sowie Vorstände und Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften zu ihren Erfahrungen mit verschiedenen Formaten der Zusammenarbeit in Zeiten der Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Nach Ansicht der Befragten sind die Hauptvorteile digitaler Gremienarbeit die entfallende Anfahrt und die Möglichkeit, einfacher und häufiger an Besprechungen teilzunehmen. Darüber hinaus sind über alle Gremienarten hinweg Online-Sitzungen im Schnitt kostengünstiger als Präsenzsitzungen. Gleichwohl berichteten neun von zehn Befragten von Problemen im Zusammenhang mit digitalen Gremiensitzungen. Dabei nannten sie insbesondere den erschwerten informellen Austausch und technische Schwierigkeiten.

Während vor der Pandemie fast ausschließlich Präsenzsitzungen an der Tagesordnung gewesen waren, wandelte sich die Form der Gremienarbeit insbesondere in der Hochphase der Pandemie (Vergleichszeitraum 2021) grundlegend. Die überwiegende Mehrheit der Gremien griff in diesem Zeitraum auf digitale Formate zurück. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass zahlreiche Gremien auch langfristig auf Web-/Videokonferenzen und hybride Sitzungen setzen wollen. Unternehmensgremien, insbesondere Hauptversammlungen, zeigten sich hierfür besonders offen.

Zukunftswünsche zu den Formaten von Gremiensitzungen nach Gremienart

Insgesamt bewerteten die Befragten Präsenzsitzungen mit 4,3 von 5 Punkten im Vergleich der abgefragten Formate am besten. Zugleich schnitten hybride Sitzungen mit Teilnahmemöglichkeit sowohl in Präsenz als auch über das Internet mit 4,0 fast genauso gut ab und eignen sich somit in vielen Fällen als Alternative. Weniger gute Erfahrungen wurden hingehen bei telefonischer Zuschaltung von Teilnehmenden gemacht.


Insgesamt bewerteten die Befragten Präsenzsitzungen mit 4,3 von 5 Punkten im Vergleich der abgefragten Formate am besten. Zugleich schnitten hybride Sitzungen mit Teilnahmemöglichkeit sowohl in Präsenz als auch über das Internet mit 4,0 fast genauso gut ab und eignen sich somit in vielen Fällen als Alternative. Weniger gute Erfahrungen wurden hingehen bei telefonischer Zuschaltung von Teilnehmenden gemacht.

Bewertung der bisherigen gemachten Erfahrungen mit Gremiensitzungsformaten

Um rechtssicher digital arbeiten zu können, sehen einige Befragte jedoch Bedarf zur Anpassung einzelner Rechtsgrundlagen. Gleichermaßen zeigte sich allgemein noch Rechtsunsicherheit bei den Voraussetzungen für die Gültigkeit digitaler Beschlüsse. Darüber hinaus wünschen sich die Gremienmitglieder einen verstärkten Breitband-Ausbau und bessere Software-Lösungen.


Um rechtssicher digital arbeiten zu können, sehen einige Befragte jedoch Bedarf zur Anpassung einzelner Rechtsgrundlagen. Gleichermaßen zeigte sich allgemein noch Rechtsunsicherheit bei den Voraussetzungen für die Gültigkeit digitaler Beschlüsse. Darüber hinaus wünschen sich die Gremienmitglieder einen verstärkten Breitband-Ausbau und bessere Software-Lösungen.

Das Forschungsprojekt des Statistischen Bundesamtes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium der Justiz und geht auf das von der Ministerpräsidentenkonferenz im Dezember 2020 beschlossene Maßnahmenprogramm von Bund und Ländern für Bürokratieabbau und Verwaltungsmodernisierung zurück. Die Datenerhebung erfolgt per Online-Befragung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden über verschiedene Kanäle, beispielsweise über Dachvereine, rekrutiert. Detaillierte Projektergebnisse finden sich im Projektbericht zur digitalen Gremienarbeit des Statistischen Bundesamtes (PDF-Datei, 6 MB).

Bild: AdobeStock / JustLife
Grafiken: Statistisches Bundesamt (Destatis)