Die Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung wurde vor bald 100 Jahren, im Jahr 1926, gegründet: Was zeichnet in Ihren Augen die AWV heute aus und wo sehen Sie die AWV in fünf Jahren?

Werner Schmidt: Die besondere Stärke der AWV liegt in ihrer Rolle als Bindeglied zwischen Unternehmen und Behörden. Denken Sie alleine an die vielen Experten, die sich bei uns ehrenamtlich engagieren und ihr Know-how zur Verfügung stellen. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir uns heute vor allem auch als Wissensplattform einen Namen gemacht haben!

Die AWV wird weiterhin ein gefragter Partner für Wirtschaft, Verwaltung und den Dritten Sektor sein. Sie bietet Zugang zu fachlicher Expertise aus den verschiedenen Sektoren, bündelt diese zu Empfehlungen für Effizienzsteigerungen und liefert Tipps für die Praxis.

Und die Digitalisierung wird uns natürlich bei einer Vielzahl an Themen, mit denen sich die jeweiligen Arbeitskreise befassen, noch begleiten – und das auch über alle Sektoren hinweg.

Christoph Verenkotte: Die AWV hat sich als kompetenter Transferpartner einen Namen gemacht. Wir vom BVA zum Beispiel erreichen genau unsere Zielgruppe, wenn wir uns an AWV-Veranstaltungen beteiligen.

Für die nächsten Jahre erhoffe ich mir, dass die AWV ihr Netzwerk auch auf der europäischen Ebene noch stärker ausbauen kann. Denn neben den Themen rund um die Digitalisierung wird die AWV in ihrer Arbeit künftig besonders auch der Aspekt der Internationalisierung begleiten.

Aber auch in Zukunft wird die AWV ihre Ziele konsequent und nachhaltig verfolgen. Ich sehe die AWV daher auch in den nächsten Jahren weiterhin als verlässlichen unabhängigen Partner, der die Erfahrungen aus Theorie und Praxis zusammenbringt, den Austausch zwischen den Sektoren fördert und weiterhin dazu beiträgt, leistungsstarke, wirtschaftliche und wettbewerbsfähige Strukturen in Verwaltung, Wirtschaft und Drittem Sektor zu fördern.

Werner Schmidt: Stimmt! Eine stärkere Internationalisierung, beispielsweise mit einem besonderen Fokus auf europäische Zusammenhänge, ist durchaus denkbar. Gerade auf EU-Ebene sehe ich noch einen deutlich wachsenden Bedarf für die Leistungen der AWV. Vor dem Hintergrund, dass Gesetze zunehmend in Brüssel entstehen, bin ich mir sicher, dass sie dort zu einem gefragten Ansprechpartner werden kann. Es gilt Bürokratie dort zu vermeiden, wo sie entsteht – mit konkreten Leistungen, die sowohl Unternehmen als auch Verwaltung weiterhelfen. Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass einige Angebote der AWV das Zeug zum Exportschlager haben.

Sie engagieren sich jetzt schon ein Jahrzehnt ehrenamtlich als Präsident und Vizepräsident der AWV. Auch die gesamte Facharbeit der AWV wird von ehrenamtlich engagierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Verwaltung und Drittem Sektor getragen. Warum lohnt sich dieses Engagement?

Werner Schmidt: Grundsätzlich bietet sich eine Mitarbeit für Unternehmen, Verwaltungen und Fachleute an, die an praxisorientierten Lösungen in verwaltungsfachlichen Angelegenheiten interessiert sind und hierzu ihre Erfahrungen einbringen wollen. Die AWV bietet den Mehrwert des kooperativen Austauschs zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Drittem Sektor. Die Mitarbeit in den Gremien liefert Experten-Informationen aus erster Hand und hilft auch, rechtliche Fehler auf Gesetzgebungsseite zu vermeiden. So können die Teilnehmer Verständnis für die Positionen des Gegenübers entwickeln und bei der Lösung von Problemen aufeinander zugehen. 

Christoph Verenkotte: Neben dem großen Plus des fachlichen Austauschs und des Erwerbs von fremdem Know-how ist die Bereitschaft, eigenes Know-how weiterzugeben, ein starkes Motiv für die ehrenamtliche Mitarbeit in der AWV. Denn es ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligte. Manche Experten bleiben der AWV ihr ganzes Berufsleben lang treu und arbeiten oft auch noch ihren eigenen Nachfolger in die Gremienarbeit ein. Allein das zeigt schon, dass durch die AWV-Facharbeit ein Mehrwert für Unternehmen bzw. Behörden geniert wird.

Wir danken Ihnen herzlich für dieses Interview und selbstverständlich auch ganz herzlich für Ihr ehrenamtliches AWV-Engagement!

Werner Schmidt: Dankeschön! Gerne möchte ich selbst auch noch die Gelegenheit nutzen, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für seine verlässliche und kontinuierliche Förderung der AWV zu danken.

Christoph Verenkotte: Da kann ich mich als Finanzvorstand der AWV nur anschließen, weil nur so eine Planung für die Zukunft möglich ist.

Werner Schmidt: Außerdem möchte ich gerne allen anderen AWV-Ehrenamtlern und auch den Hauptamtlern für Ihr Engagement danken und die Gelegenheit nutzen, an alle Interessenten zu appellieren, sich ehrenamtlich bei der AWV zu engagieren. Auch da stimmt mir Herr Verenkotte bestimmt zu!

Christoph Verenkotte: Ja, selbstverständlich! Ich kann für meine Person nur sagen: Es lohnt sich, bei der AWV mitzuarbeiten!

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