Quantencomputing – AK 6.3 wirft einen Blick auf die Rechenprozesse der Zukunft

Sitzung des AWV-Arbeitskreises „Digitale Archivierung“ mit Vorträgen zu Quantencomputing und Migration in die Cloud

Der AWV-Arbeitskreis „Digitale Archivierung“ setzt sich unter Leitung von Rainer Zielonka (RMZ Innovations UG, Klein-Winterheim) mit den Auswirkungen neuer Technologien auseinander und gibt Hilfestellungen für den Einsatz technischer Lösungen. Während der letzten Arbeitskreissitzung am 16. Februar wurde im Rahmen der beiden Vorträge zum einen ein Blick in die Zukunft gewagt und zum anderen Herausforderungen beim Einsatz einer neuen Technologie unter die Lupe genommen.

Zunächst berichtete Ingolf Wittmann (Fraunhofer IAF, Freiburg) über das Thema Quantencomputing, das einen neuen Ansatz des Computings darstellt. Ergebnis von Berechnungen sind nicht einzelne Bits, sondern ganze Ergebnisräume. Die kleinste Informationseinheit Qubit kann im Gegensatz zu einem klassischen Bit beliebige Zustände zwischen null und eins zur selben Zeit annehmen. Neben einer konkreten Einführung in die technischen Grundlagen stellte Ingolf Wittmann die konkrete Architektur eines Quantenrechners vor. Besonders interessant ist Quantencomputing in Feldern, in denen heutige Hochleistungsrechner an ihre Leistungsgrenzen stoßen. Denkbar ist der Einsatz für Simulationen, zur Lösung von Optimierungsproblemen, für KI-Systeme, zur IT-Sicherheit und zur Energieversorgung. Die Präsentation steht hier zum Download zur Verfügung (PDF-Datei, 5,4 MB).

Im zweiten Vortrag stellte Ralf Reetmeyer (UBR Reetmeyer GmbH, Bonn) eine Checkliste für den Weg in die Cloud vor. Der Vortrag zeichnete sich dadurch aus, dass er die Vor- und Nachteile einer Cloudnutzung praxisnah und fundiert ausführte. Dabei hinterfragte er gekonnt gängige Vorstellungen über die Vorteile einer Nutzung von Cloudlösungen und setzte sich durchaus kritisch mit der Thematik auseinander. Gleichwohl sieht er mittelfristig einen deutlichen Trend dazu, dass Cloudanwendungen auch von kleineren Unternehmen zunehmend genutzt werden.
Beide Vorträge wurden unter den 20 teilnehmenden Arbeitskreismitgliedern intensiv diskutiert.

AK 6.3 „Digitale Archivierung“

Der AWV-Arbeitskreis 6.3 „Digitale Archivierung“ untersucht die Auswirkungen neuer Technologien und die immer gewichtiger werdende Rolle des Internets auf Geschäftsprozesse sowie die Möglichkeiten und Probleme der Archivierung und Speicherung unternehmensrelevanter Daten. Schwerpunkte der Arbeit sind neben Speichermedien und Speicherstrategien auch die Themen Cloud und Big Data. Dabei werden Fragen der Anwendung, aber auch damit verbundene Fallstricke thematisiert.

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