Die öffentliche Verwaltung, insbesondere auf kommunaler Ebene, gilt bei Studierenden in (informations-)technischen Studiengängen als wenig attraktiver Arbeitgeber. Was kann die öffentliche Verwaltung tun, um im „war for talents“ zu bestehen?
Ich sehe verschiedene Stoßrichtungen, die kleinere Verwaltungen einschlagen können. Zum einen müssen sämtliche Möglichkeiten des Dienst- und Tarifrechts genutzt werden, um über Zulagen und weitere Mechanismen ein finanziell so attraktiv wie mögliches Angebot bieten zu können. Zum anderen müssen die weichen Faktoren, die diese Verwaltungen zu bieten haben, noch viel mehr und offensiver beworben werden. Hier sehe ich das Employer Branding als Möglichkeit sich zu positionieren. Dinge wie die Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns für die Gesellschaft, eine in der Regel sehr gute Work-Life-Balance, ein breites Aufgabenspektrum,
das man in hochspezialisierten, eher größeren Privatunternehmen meist nicht vorfindet – diese und weitere Faktoren müssen offensiv kommuniziert werden. Ferner gilt es auch, die möglichen Talente so früh wie möglich zu binden: Praktika, duale Studienplätze, die Unterstützung
von Abschlussarbeiten – es gibt viele Möglichkeiten. Aber, ja, es ist eine große Herausforderung im „Konzert der Großen“ mitzuhalten.

Welche Themen möchten Sie mit dem Arbeitskreis besonders vorantreiben?
Der Arbeitskreis hat sich zum Ziel gesetzt, zwei Themenbereiche zu fokussieren und voranzutreiben: Zum einen das Themenfeld „Kompetenzen entwickeln“ – hier steht insbesondere die stetige Entwicklung von aktuellen Kompetenzprofilen im Mittelpunkt. Darüber hinaus unterstützen und treiben wir innerhalb dieses Themenfelds Angebote und Plattformen voran, die in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt werden können. Zum anderen haben wir das Themenfeld „Personal gewinnen und binden“ aufgegriffen, in dem es unter anderem um Laufbahnfragen, aber vor allem um die Aspekte rund um das Employer Branding geht. Ziel ist es, konkrete Produkte für diese beiden Oberthemen zu entwickeln, hier sind wir in der Schärfung der Möglichkeiten.

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