Brennpunkt Betriebsprüfung: Anforderungen an die digitale Buchführung

Ob Handwerksbetriebe dem Thema Digitalisierung positiv gegenüberstehen, ist im Bereich der Buchführung eigentlich keine Frage. Und so drehte sich die Veranstaltung „Brennpunkt Betriebsprüfung: Die GoBD in der Unternehmenspraxis – Herausforderungen meistern und Chancen nutzen“ am 26. Februar 2019 in München thematisch vor allem um das Wie der elektronischen Buchführung. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind der Einladung der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern und der Steuerberaterkammer München gefolgt. Die Warteliste zählte zusätzlich 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der DATEV eG und der AWV – Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V. Eröffnet wurde das Vortragsprogramm von Hartmut Drexel (Geschäftsbereichsleiter Beratung der Handwerkskammer für München und Oberbayern) und Dr. Hartmut Schwab (Präsident der Steuerberaterkammer München).

Aus dem AWV-Arbeitskreis 3.4 „Auslegung der GoB beim Einsatz neuer Organisationstechnologien“ hat als Referent Dr. Lars Meyer-Pries (Mitglied der Geschäftsführung DATEV eG und Leiter des AWV-Arbeitskreises 3.4) teilgenommen. In seinem Vortrag „Verfahrensdokumentation – Umsetzung in der Praxis“ widmete sich Dr. Meyer-Pries der Praxisperspektive und gab Hinweise zur Erstellung von GoBD-konformen Verfahrensdokumentationen. Oftmals sind wichtige Bestandteile für die Erstellung einer Verfahrensdokumentation in den Unternehmen bereits vorhanden, sodass es nicht unbedingt ein riesiger Schritt hin zur geforderten Dokumentation sein muss. Viele GoBD-Verpflichtete stehen jedoch angesichts der Tatsache, dass es keine konkreten Standards gibt und sich die Darstellung grundsätzlich an den individuellen Gegebenheiten des Unternehmens orientieren muss, vor der Frage, wie die Umsetzung konkret aussehen kann. Weitere Information über wesentliche Inhalte der Verfahrensdokumentation liefert aktuell der vom Arbeitskreis 3.4 erarbeitete „Praxisleitfaden für Unternehmen“ (Version 1.1), der kostenfrei auf der Internetseite der AWV (Online-Formular) eingesehen und heruntergeladen werden kann.

Die Digitalisierung ist kein neues Thema im Handwerk. Das Thema durchdringt alle Branchen und  Organisationen: Jeder Handwerksbetrieb hat den digitalen Wandel auf der Agenda. Die Münchener Veranstaltung gab darüber hinaus eine klare Sicht auf GoBD-relevante Aspekte der Digitalisierung, wie die Einführung der elektronischen Rechnung. Dabei wurden neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Steuerberatung, Finanzverwaltung und Unternehmen beleuchtet. Diese Bandbreite in der Themensetzung ist aufgrund der aktuell geltenden GoBD-Anforderungen besonders wichtig, da allein im Handwerksbereich vielfältigs­te Herangehensweisen existieren. Aktuelle Praxisfragen konnten in der abschließenden Fragerunde, moderiert von Christine Thoma (DATEV eG), erörtert werden.     

Text: Tobias Wiedemann, AWV-Öffentlichkeitsarbeit
Bild: Michael Schuhmann, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Bildunterschrift: Dr. Hartmut Schwab (Präsident der Steuerberaterkammer München), Christine Thoma (DATEV eG), Hartmut Drexel (Geschäftsbereichsleiter Beratung der Handwerkskammer für München und Oberbayern), Peter Nöscher (Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer München, Geschäftsführer der Lechner u. Seifüßl Steuerberatungsgesellschaft mbH), Dr. Lars Meyer-Pries (Mitglied der Geschäftsführung DATEV eG und Leiter des AWV-Arbeitskreises 3.4), Stefan Weimann (DATEV eG) (v. l. n. r.)