Vision 2030 - Entgeltabrechnung der Zukunft

Der digitale Wandel ist in vollem Gange und wird zukünftig durch die immer rasanter fortschreitende technologische Entwicklung zu einer weitreichenden Veränderung in allen Lebensbereichen führen. Daher spielt das Thema in der Facharbeit der AWV natürlich eine zentrale Rolle, so zum Beispiel im Arbeitskreis 1.7 „Personalmanagement im Zeitalter der Digitalisierung“. Aber auch der AWV-Fachausschuss 2 „Verwaltungsvereinfachung und Entbürokratisierung im personalwirtschaftlichen Umfeld“, in dessen Mittelpunkt die Entgeltabrechnung mit ihren zahlreichen – größtenteils elektronischen – Melde- und Bescheinigungspflichten steht, nimmt den digitalen Wandel nun explizit in den Fokus. In einem ersten Schritt wurde ein kleiner Kreis ausgewählter Expertinnen und Experten unter dem Motto „Vision 2030 – Entgeltabrechnung der Zukunft“ zu einer Veranstaltung eingeladen, die am 17. und 18. Mai 2017 in den Spreewerkstätten in Berlin stattfand. Ziel war, die vor der Tür stehenden – technischen – Entwicklungen zu diskutieren, Chancen, Risiken und mögliche Lösungsszenarien herauszuarbeiten und dabei auch die Punkte zu identifizieren, auf die aktiv Einfluss genommen werden sollte.

Nur Mitmachende, keine Zuschauer

Bewusst gewähltes Format der Veranstaltung war das eines BarCamps, also einer offenen Tagung mit offenen Workshops („Sessions“), deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet wurden. Als Anregung für die Schwerpunktsetzung hielt Christian Steiger (Haufe Lexware) einen Startvortrag zum Thema „Digitale Transformation“, der in beeindruckender Weise aufzeigte, was bereits heute technologisch möglich ist. Anschließend stellten die teilnehmenden Unternehmen und Softwarehersteller im Verlauf der beiden Veranstaltungstage ihre Vision für das Jahr 2030 in 15-minütigen Kurzinputs vor, wobei folgende Leitgedanken als Anregung dienten:

  • Wie sieht ihre Zukunftsvision für die Payroll im Besonderen und für HR im Allgemeinen aus?
  • Welche Projekte laufen mit Blick auf diese Vision schon oder sind angedacht?
  • Was macht der Mensch, was macht die Maschine? Welche Kompetenzen/Ausbildungen werden benötigt? Wie gestalten wir den Changeprozess?

Schon während der Kurzinputs brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen und Vorschläge für zu bearbeitende Themen per Smartphone über ein interaktives Response-Tool ein. Nach gemeinsamer Priorisierung und Festlegung der wichtigsten Themen fanden dann die Sessions mit sechs bis sieben Personen statt, die ihre jeweilige Fragestellung intensiv bearbeiteten (für eine Übersicht der behandelten Themen s. Kasten). Die Ergebnisse bzw. besprochenen Punkte der einzelnen Sessions wurden anschließend im Plenum vorgestellt und im Nachgang per Fotoprotokoll über das AWV-Forum zur Verfügung gestellt. Insbesondere das Thema „Arbeitnehmerportal“ wurde ausführlicher diskutiert und soll in einer kleineren Gruppe weiter konkretisiert werden. In die Diskussion wurde auch das im Bereich der Meldeverfahren zur sozialen Sicherung federführende Bundesministerium für Arbeit und Soziales eingebunden, welches für die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Zukunft zuständig ist und den Dialog mit angeregt hatte.

Positives Feedback

Das Fazit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Veranstaltung fiel rundum positiv aus, insbesondere das Veranstaltungsformat, die gute Atmosphäre und der spannende Erfahrungsaustausch wurden gelobt. Klar ist, dass bei der Vielzahl der angesprochenen Themen eine weitere Präzisierung und Auseinandersetzung erforderlich ist, daher wird der Dialog natürlich fortgesetzt werden. Neben der erwähnten Arbeitsgruppe zum Thema Arbeitnehmerportal ist für Oktober 2017 unter der Überschrift „Vision 2030 – Abgabenverfahren der Zukunft“ ein weiteres BarCamp geplant, an dem insbesondere Vertreterinnen und Vertreter von Krankenkassen und der Finanzverwaltung beteiligt werden. Für 2018 ist dann ein „Praxis-Check“ angedacht, in dem die Ergebnisse beider Veranstaltungen in einem breiteren Kreis aus potentiellen Multiplikatoren thematisiert werden.

Danke!

Der besondere Dank gilt der gastgebenden Deutschen Bahn  AG – namentlich vertreten durch Frank Pötter und Stefan Haussmann – welche die Veranstaltung gemeinsam mit der AWV in den Spreewerkstätten geplant und organisiert haben. Maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat Moderator Thomas Hösterey (ebenfalls Deutsche Bahn AG), der souverän durch die Veranstaltung führte, was in gleicher Weise für die Co-Moderator/-innen der einzelnen Sessions Anja Rother (Lufthansa Global Business Services GmbH), Kasandra Nicolaou (Deutsche Bahn AG) und Prof. Manfred Bornewasser (Universität Greifswald) gilt.