Arbeitsmarktintegration - ein schwieriger Weg

Ein Beitrag von Friedrich Ebner, Leiter AWV-Projektgruppe 1.6.2 „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Asylsuchenden“

Fotolia, Markus Mainka

"Schaffen wir das?" und "Sind wir auf dem richtigen Weg?" Diese Fragen muss sich jede und jeder aus seinem Aufgaben- und Wirkungsbereich heraus beantworten, wenn es um die Integration vom Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit geht. Die Frage, die wir uns gemeinsam in der AWV-Projektgruppe 1.6.2 „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Asylsuchenden“ stellen und beantworten sollten, ist: "Wie können wir die Probleme der Arbeitsmarktintegration, die sich in den letzten zwei Jahren gezeigt haben, durch effektive Zusammenarbeit in den Griff bekommen?"

Aktuelle Herausforderungen

Alle Teilnehmenden an der Projektgruppe haben in den letzten zwei Jahren die unterschiedlichsten Erfahrungen mit Migranten, Asylbewerbern und Flüchtlingen gemacht. Im Umgang, in der Hilfestellung und mit den Fragen der Heranführung an unsere Gesellschaft. Wir sind mittendrin, Geflüchtete und Asylsuchende an die Berufsausbildung und an die Arbeit heranzuführen. Die Komplexität dieser Herausforderung ist deutlich und der Weg noch weit, um solide und nachhaltige Voraussetzungen für Berufsausbildung und Arbeit zu schaffen. Die Anforderungen unserer Gesellschaft sind hierbei Voraussetzungen um – neben dem täglichen Leben – insbesondere in Beruf und Arbeit bestehen zu können. Die Geflüchteten sollen das in ihrer Berufsausbildung und in ihren Arbeitsverhältnissen lernen, genauso wie sie ihre Sprachkenntnisse verbessern sollen. Die Frage ist nur: Wer bringt ihnen das richtig bei? Ist in der Ausbildung oder im Arbeitsalltag Zeit dafür? Wohl kaum! Das bedeutet, dass der Vorbereitung auf den Ausbildungs- und Berufsalltag eine viel größere Bedeutung zukommt, als wir dies bisher wahrgenommen haben. Integrationskurse und Sprachausbildung bis Niveau B1 – gut und richtig. Wie sich nach und nach herausstellt reicht das für einen Einstieg in Ausbildung und Arbeit in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht aus. Für den Helfer eines Hilfsarbeiters mag es reichen, für die Duale Ausbildung schon nicht mehr. Für den Einstieg als Fachkraft reicht es auf keinen Fall.

Das bedeutet, dass die Sprachausbildung gezielt fortgesetzt werden muss, und nicht z.B. dem betriebsinternen Zufall überlassen werden kann und darf.

"3 plus 2" ist ein guter Ansatz, der ab dem 01.September erstmals in größerem Umfang zum Tragen kommen wird. Welche Ergebnisse dieser Ansatz bringen wird, wird sich spätestens nach den Zwischenprüfungen in der Handwerksausbildung nach 18 Monaten zeigen. Hier werden wir einen ersten Indikator erhalten. Auch die Zahlen, die uns in den nächsten Monaten vorgelegt werden, wie viele Asylbewerber und Geflüchtete in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis erwerbstätig sind, sind ein Indikator dafür, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

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